Rosmarinus Officinalis L
Rosmarin
Geschichte
Im Brauchtum Oberbayerns findet der Rosmarin vielfältig Verwendung, z.B. in Sträußen zu Mariä Himmelfahrt. Hier sagt man außerdem das, was der Lavendel für die Seele ist, ist der Rosmarin für den Geist.
Ursprünglich beheimatet im mediterranen Raum, ranken sich viele Mythen um diese Pflanze. Man fand Rosmarin bei Ausgrabungen in alten ägyptischen Pharaonengräbern, die über 5000 Jahre alt waren.
In der Antike wurde er der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit Aphrodite geweiht. Als Zeichen für ewige Liebe und Treue trugen ihn damals Brautleute als Kränze oder Strauß. Ebenso waren Götterstatuen mit den Kränzen geschmückt und Altäre wurde mit Rosmarinräucherungen gereinigt. Neben kultischen Zwecken war die Pflanze in der Antike bereits ein geschätztes Heilmittel. Der Duft des Krauts war zudem ein wichtiger Bestandteil in diversen Parfums, bis heute ist er noch in „Kölnisch Wasser“ zu finden.
Im 1. Jhdt. n. Chr. haben die Römer den Rosmarin über die Alpen zu uns gebracht, wo er bis heute sowohl als Gewürz als auch als Heilmittel geschätzt wird.
Botanik
Der immergrüne Rosmarinstrauch erinnert von seiner Gestalt an die eines Nadelbäumchens und gehört zu der Familie der Lippenblütengewächse. Als stattliche Pflanze kann er in südlichen Ländern über 2 m hochwachsen. Er hat stark verzweigten Äste, mit ledrig, linearen Blättern, überzogen mit einer dicken Wachsschicht. Dies verhindert Austrocknung bei großer Hitze. Die Pflanze blüht meist schon sehr früh, ab Anfang März, aber nur für eine kurze Zeit. Die kleinen blassblauen Blüten, die in Scheinquirlen in den oberen Teilen der Äste angeordnet sind, werden gerne von Bienen angeflogen. Nach der Befruchtung bilden sich dort braune Klausenfrüchte. In den Mittelmeerländern wächst der Rosmarin reichlich an trockenen Hängen, wild wächst er bei uns nicht.
Anbau und Ernte
Am liebsten wächst der Rosmarin an warmen, sonnigen und geschützten Standorten. Er bevorzugt durchlässige, kalkhaltige und trockene Böden. Auch auf steinigen Böden gedeiht er gut. Es ist unüblich, ihn zu Hause aus Samen zu ziehen, da er für die Keimung sehr warme Temperaturen und viel Zeit benötigt. Über Stecklinge kann man ihn jedoch einfach vermehren. Geerntet wird für arzneiliche Zwecke vor der Blüte, für kulinarische Zwecke ganzjährig.
Inhaltsstoffe
Die Wirkstoffe im Rosmarin sind zahlreich. Er ist voller ätherischer Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Harze, Pflanzensäuren und etwas Saponin. Diese Fülle an Inhaltsstoffen macht ihn zu einem wirksamen Heilmittel.
Nutzung in der Volksheilkunde
Innerlich angewandt wirkt das Kraut laut Volksheilkunde tonisierend und erwärmend auf den Kreislauf. Dies gilt besonders bei niedrigem Blutdruck, sowie Durchblutungsstörungen der Extremitäten. Auf das Nervensystem kann er ebenfalls anregend und belebend wirken, die Pflanze ist ein richtiger Wachmacher und sollte deswegen von empfindlichen Menschen nicht vorm Schlafen gehen konsumiert werden. Die Volksheilkunde nutzt ihn außerdem, um Oberbauchkoliken zu lindern, sowie Krämpfe in der Gallenblase und dem Dünndarm zu lösen.
Nutzung in der Küche
Als wichtige Komponente der Gewürzmischung „Kräuter der Provence“ ist der Geschmack nicht wegzudenken. Das Aroma des Rosmarins passt zudem gut zu mediterranen Speisen, sowie zu Kartoffel-, Pilz- und Tomatengerichten. Egal ob frisch oder getrocknet, der Rosmarin gibt sein intensives Aroma gut an die Gerichte ab, und verliert dies auch nicht bei längerer Garzeit. Für einen würzigen Kräuteressig können einige Zweige ganz einfach in einem Essig der Wahl für einen Monat ausgezogen werden.
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Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.