Tropaeolum Majus L
Kapuzinerkresse
Geschichte
Heimat dieser Pflanze ist ursprünglich Peru, wo man seit jeher die Pflanze nutzt, um Verletzungen aller Art zu behandeln. Die Inka behandelten Hautkrankheiten, sowie infizierte Entzündungen mit ihr. Als die Spanier das Inkareich eroberten, brachten diese die Pflanze vorerst nach Mexiko, 1684 gelangte sie mit einem holländischen Naturforscher schließlich nach Europa.
Als Blume der Liebe galt sie einst in Kombination mit Alkohol als berauschendes Aphrodisiakum. Man glaubte damals das Kraut würde hemmungslos machen und die Stimmung anheben. Eine nachgewiesene Verminderung der Alkoholtoleranz, bei übermäßigem Konsum der Pflanze, wurde heute durch die Wissenschaft bestätigt.
Dank ihres hohen Vitamin C Gehalts wurde sie viel in Klostergärten kultiviert und gegen Skorbut eingesetzt.
2013 wurde sie als Arzneipflanze des Jahres gekrönt, da ihr eine antibakterielle Wirkung nachgewiesen wurde.
Botanik
Die sattgrünen, rundlichen und schildförmigen Blätter der Kapuzinerkresse kommen so in der Natur eher selten vor und bilden eine eigene Familie, die Kapuzinerkressegewächse. Der Blattdurchmesser beträgt bis zu 5 cm. Obwohl der Name und kresseartige Geschmack auf Verwandtschaft mit der Kresse deuten könnten, ist dies nicht der Fall. Den ganzen Sommer bis in den Herbst blüht sie mit schwefelgelb über orange bis hin zu tiefrot gefärbten Blüten, deren Form an eine Kapuze erinnert. Daher darf der Orden der Kapuziner Pate für ihren Namen stehen. Mittlerweile trifft man sie ab und zu verwildert bei uns an, normalerweise wird sie jedoch kultiviert.
Anbau und Ernte
Für arzneiliche Zwecke gebraucht man die frische Pflanze, um sie zu galenischen Präparaten zu verarbeiten.
Inhaltsstoffe
Die Pflanze ist voller ätherischer Öle, Senfölglycoside, Benzylsenföl, Vitamin B, C und K, Mineralstoffe, v.a. Schwefel, sowie Oxalsäure.
Nutzung in der Volksheilkunde
Kapuzinerkresse gilt in der Volksheilkunde als pflanzliches Antibiotikum. Die Inhaltsstoffe wirken gegen Bakterien, aber auch gegen Viren. Zur Behandlung von Angina werden Präparate mit Meerrettich verabreicht. Das Immunsystem soll die Pflanze stärken können. Besonders im Darmtrakt, sowie im Bereich der Harnwege und Atemwege hat Kapuzinerkresse laut Volksheilkundigen eine entzündungshemmende Komponente. So soll sie dort außerdem harntreibend wirken. Dies macht sie zu einem geschätzten Mittel bei Blasenentzündung.
Nutzung in der Küche
In der Küche wird sie dank ihres leicht scharfen kresseartigen Aromas vielseitig verwendet. Das ganze Kraut ist essbar und peppt sommerliche Salate wunderbar auf. Besonders die hübschen Blüten machen sich wunderbar als essbare Deko auf diversen Speisen. In würzigen Saucen ersetzt die Kapuzinerkresse wunderbar die Schärfe von Knoblauch oder Pfeffer.
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Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.