Sambucus nigra
Schwarzer Holunder
Geschichte
Der Holunder gehört genau wie der Weißdorn oder die Hasel zu den Allerweltssträuchern. Einst ein geschätztes Wildobst etabliert er sich immer mehr zum geschätzten Kulturobst. Seit Jahrhunderten verehrt, trägt er eine starke Symbolkraft.
Schon bei den Kelten galt der Holunder als heiliger Baum. Er verkörperte die Unendlichkeit des Lebens und sollte gegen böse Geister schützen, so war es üblich neben Haus und Hof einen Holunder zu pflanzen. Auch heißt es, an einem Holunder Strauch ist das Tor zur Anderswelt. Hier könne man mit seinen Ahnen in Kontakt treten.
Würde man einen Schwarzen Holunder fällen, so würde man mit Krankheit oder sogar Tod bestraft werden. Viele weitere Erzählungen ranken sich um den Baum, so gebietet der Volksmund bis heute: „Siehst du einen Holler, so zieh den Hut vor ihm“.
Botanik
Als kurzstämmiger kleiner Baum oder verzweigter Strauch erreicht der Holunder zwischen 3-7 m Höhe. Er gilt als phänologische Zeigerpflanze, mit dessen Blüten der Frühsommer und seiner Fruchtreife der Frühherbst beginnt. Seine silbrige Rinde, seine duftend gelblich weißen Blüten und die fast blau-schwarzen Beeren machen den Holler zu einer wahren Augenweide. Besonders alt wird er jedoch nicht, maximal 100 Jahre bleibt uns ein Baum erhalten!
Inhaltsstoffe
Die Blüten sind voller ätherischer Öle, weswegen sie so wunderbar duften! Schweißtreibende Glykoside, Gerbstoffe und Flavonoide sind die wichtigsten Inhaltsstoffe. Die reifen Früchte sind besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen.
Nutzung in der Volksheilkunde
In der Volksheilkunde ist der Holunder schon immer fest verankert. Der Tee aus den weißen Blüten und der Saft aus den dunklen rubinroten Beeren gelten als probate Hausmittel. Hauptanwendung ist der Schwitztee aus den Blüten, der bei fieberhaften Erkältungskrankheiten gegeben wird. Der dunkle Saft ist besonders reich an Antioxydanzien.
Nutzung in der Küche
Zweimal im Jahr können sich Gourmets am Holunder erfreuen. Die duftenden Blüten bringen den Sommer ins Glas oder auf den Teller! Ein echter Klassiker sind der Holunderblütensirup oder Holunderblüten-Knusperküchlein. Im Herbst locken dann Gerichte wie die Fliederbeersuppe oder ein Chutney aus den Beeren.
Anmerkung: Die Beeren sollen nicht roh verzehrt werden, sondern müssen vorher gekocht werden!
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Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.