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Kräutergarten: Melisse

Melissa Officinalis L

Melisse

Geschichte

„Melisse macht das Herz froh und stärkt die Lebensgeister, sie vertreibt die dunklen Gedanken und gleicht übermäßige Schwarzgalle aus.“, schreibt bereits Avicenna im 10. Jahrhundert.

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Kräutergarten: Melisse

Ihren Namen mit Ursprung in Griechenland verdankt die Melisse der Biene (griech. Melitta). Aufgrund ihres Nektars schätzen diese die Pflanze sehr und so wurde sie einst als Bienenweide angebaut. Ihr Name wurzelt ebenso in der griechischen Mythologie, denn der Sage nach war es die Nymphe Melissa, die den Menschen lehrte Honig zu gewinnen, zu bereiten und zu verwenden. 

Beheimatet ist die Melisse ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum. Ihre Verwendung reicht dort Jahrtausende zurück. Bereits in der Antike schätzte man sie als heilsames Frauenkraut, der griechische Arzt Dioskurides dokumentierte hier die ersten Anwendungen. Als Vorläufer des heutigen Melissengeists wurde im Mittelalter Karmelitergeist, ein alkoholisches Verdauungstonikum mit Melisse, angesetzt. Die Äbtissin Hildegard von Bingen schrieb im 12. Jahrhundert, wer Melisse isst, der lacht gerne, denn diese Pflanze erfreut die Herzen. Um gebrochene Herzen zu heilen, wurde das Kraut auch in magischen Ritualen verwendet. Benediktinermönche brachten schließlich die Pflanze von Italien nach Deutschland.

 

Botanik

Die zitronig duftende Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler, wächst als ausdauernde Staude und wird zwischen 30 und 70 cm hoch. Die herzförmig gezackten Blätter wachsen gegenständig an vierkantigen Stängeln. Die Melisse blüht im Früh- bis Hochsommer mit hübschen blauen, weißen oder gelben Blüten in den Achsen der oberen Blätter. Bei uns wächst die Melisse nicht wild, wird aber auf Grund ihres Geschmacks und ihrer Wirkung häufig kultiviert.

Anbau und Ernte

Die Pflanze wächst gerne auf einem feuchten, humusreichen Boden und bevorzugt eine warme Lage. Durch Stockteilung kann man sie gut vermehren. Im zeitigen Frühjahr sollten die Stöcke gepflanzt werden. Die Triebspitzen können laufend geerntet werden, jedoch nur bis zur Blüte, denn danach verlieren die Blätter ihren angenehmen Geschmack und Geruch.

 

Inhaltsstoffe

Die Wirkstoffe der Melisse sind vor allem die ätherischen Öle mit Citral, Citronellal, Caryophyllen, Labiatengerbstoffe und Polyphenole. Als Katalysatoren der Aufnahme und Wirkung der ätherischen Öle fungieren Gerbstoffe. Weniger wirksam, jedoch erwähnenswert sind auch die Bitterstoffe, Mineralstoffe und geringe Mengen an Flavonoiden.

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Kräutergarten: Melisse

Nutzung in der Volksheilkunde

Volksheilkundige nutzen vordergründig vor allem die beruhigende Wirkung der Pflanze auf das zentrale und vegetative Nervensystem, besonders bei Schlaflosigkeit. Laut traditioneller Medizin schafft die Melisse auch bei nervösen Magen-Darm-Beschwerden Linderung. Sie beruhigt den Kopf, unterstützt das Abschalten und hilft bei Problemen mit dem Loslassen. In den letzten Stunden der Sterbebegleitung nutzt die Volksmedizin sie deshalb auch als Hilfsmittel. Bei Herpesviren wirken die Inhaltsstoffe der Pflanze zudem antibakteriell und virostatisch.

Nutzung in der Küche

Frische Blätter der Melisse sind eine ausgezeichnete Beigabe für Gemüse, Salate, Soßen, Eintöpfe und Suppen. Als fein gehacktes Kraut ist sie auch eine beliebte Zutat in Weichkäse. Ausgezogen in kaltem Wasser wird ganz einfach eine Melissenlimonade daraus, die super an heißen Sommertagen erfrischt (und unsere Herzen erfreut!). 

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Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.